Seit ich 1999 meinen ersten Intel Pentium III PC erhalten habe, bin ich begeistert was man alles damit machen kann. Anfangs hatte ich vor allem Freude daran die Betriebssysteme rauf und runter zu installieren.
Als ich dann mein erstes 56k Modem hatte, entstand meine Leidenschaft für das Internet. Am meisten begeisterten mich Hyperlinks mit denen man einfach von einer Seite zur nächsten konnte. Egal wie oft man geklickt hatte, es hörte einfach nicht auf. Als ich dann 2003 mein erstes Praktikum gemacht hatte und HTML Grundkenntnisse erlangen durfte, ging meine kreative Phase los. Ich erstellte gefühlt jede 2. Woche neue Websitedesigns und stellte sie online.
Screenshot von meiner Website aus 2006. Der Newsticker mit Laufschrift war natürlich Pflicht.
Natürlich ging es nur um meine Hobbys und Freunde, jedoch wurden die Designs immer besser. Programme wie Frontpage und Dreamweaver waren zu dieser Zeit die Vorläufer der heutigen Websitebaukästen wie Squarespace oder Wix. Mit der Zeit kamen auch die Content Management Systeme auf den Markt und die mussten natürlich auch ausprobiert werden. Anfangs hatte es mir vor allem Joomla angetan. Damit wurde auch die erste Website für meinen Sportverein den SV Wittendorf erstellt. Das schöne daran war, dass ich mich um die Technik kümmern durfte und andere Personen Inhalte erstellen konnten.
Leider hatten meine damaligen schulischen Leistungen nicht zugelassen, dass ich eine Fachinformatiker Ausbildung anfangen durfte. Ich musste mich also zunächst einmal beruflich umorientieren. Ich hatte eine Verfahrensmechaniker Ausbildung abgeschlossen und während der späteren beruflichen Periode immer mehr festgestellt, dass meine Leidenschaft eigentlich wo anders liegt. Nach knapp 6 Jahren (nahezu) Abstinenz vom Website bauen habe ich die Entscheidung getroffen doch den Schritt zu wagen und ein Studium in Angriff zu nehmen. Schon während dem Studium, dass für mich sehr hart war, entdeckte ich neu die Liebe zum Internet. Allerdings mit ganz neuen Facetten. Auf einmal war man nicht nur auf statisches HTML angewiesen, sondern konnte mit Datenbanken, JavaScript und Backend-Technologien Applikationen entwickeln die man zuvor nur aus dem Desktop Bereich kannte. Das war natürlich viel komplexer als das was ich davor kannte, jedoch waren die Möglichkeiten nun quasi unendlich. So wie ich anfangs die Faszination der Hyperlinks beschrieben habe, so ähnlich war nun die Faszination über die neuen Möglichkeiten die sich ergeben. Und diese heftige Veränderung entstand in weniger als 10 Jahren. Das ist verrückt. Wir können sehr schwer davon ausgehen, dass sich in den nächsten 10 Jahren noch viel, viel mehr Möglichkeiten ergeben werden und es immer schwieriger wird, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Umso wichtiger wird es sein sich den alltäglichen Dingen zu stellen, zu hinterfragen und neue Wege zu finden.
Mittlerweile bin ich seit 4 Jahren mit der codeunity GmbH in Loßburg im Schwarzwald selbstständig. Wir entwickeln Apps und Software im Cloudumfeld und begleiten unsere Kunden mit unserer Manpower und Know How. Über die Jahre im Maschinenbau und die mittlerweile vielen abgeschlossenen Projekte habe ich ein Faible für User Experience und Usability entwickelt. Es ist mittlerweile eines meiner Lieblingsthemen. Denn Technologie ohne den User im Mittelpunkt führt zu keinen guten Lösungen und lässt sich sehr viel schlechter verkaufen.
Unser codelab in Loßburg. Ein kreativer Platz für Entwickler.
Dadurch, dass ich durchgehend (mit kleineren Unterbrechungen) seit 2003 an meiner Website tüfftele und ich darin immer noch experimentierfreudig bin, gibt es nun den Versuch einen kleinen Blog zu starten. Hier möchte ich ein paar meiner Erfahrungen aus dem Entwickleralltag aber vor allem auch über andere Themen die mich beschäftigen schreiben. Mal sehen ob das funktioniert. Ansonsten war es schon sehr schön dies hier aufzuschreiben und selbst zu sehen, dass mittlerweile ein doch recht langer Weg zurückgelegt wurde.